Portrait von Alice Francis im Vintage Look

Alice Francis

Alice Francis weißt genau was sie will, und wie sie es umsetzt. Gemeinsam mit ihren musikalischen Partnern Goldielocks und Chul-Min Yoo hat die First Lady der neuen Swing Ära einen eigenen Sound entwickelt, der die Faszination für den Swing der 20er Jahre mit Einflüssen aus Elektronik, Jazz, Pop und Hip Hop kombiniert.

Ihr Debütalbum „St. James Ballroom“ erschien im Herbst 2012 bei Universal Music Group und sorgte für eine große Furore in der Elektroswing-Szene: Der bekannte DJ und Produzent Parov Stelar kreierte seine eigene Interpretation ihrer ersten Single „Shoot Him Down“ und veröffentlichte den Remix auf seinem eigenen Label.

Das neue Album von Alice Francis, „Electric Shock“, erscheint im April 2017.

Welchen Stellenwert haben Social Media der Vermarktung deiner Musik?

Social Media ist für uns eines der Haupttools für unsere Vermarktung. Hier erreichen wir unsere Fans direkt und auch persönlich, sie können an unseren Proben, Tourneen und an unserem Leben live und auch aktiv teilnehmen. Ich denke, dass dies eine intensive Beziehung zwischen uns und unseren Fans fördert. Nicht nur die Fans bekommen auf direktem Wege unsere Arbeit mit, sondern auch wir sehen auf direktem Wege die Reaktionen der Nutzer. Reaktionen auf Videos/Fotos – sie kommentieren und zeigen, dass es ihnen gefällt – wir bekommen häufig ganz tolle Privatnachrichten, in denen uns Fans z.B. schreiben, dass unser Album ihnen in einer sehr schwierigen Zeit geholfen hat, und das ist das Größte! Auf der anderen Seite wollen Social Media Plattformen nur Geld machen, also weniger sozial, als der Name eigentlich vermuten lässt. Dadurch werden einem häufig Steine in den Weg gelegt, sei es ein Beitrag wird abgelehnt, weil ein ‚falsches’ Wort drin steht, oder die Schrift auf der Ankündigung zu groß ist, oder die Reichweite wird einfach runter geschraubt und man ist gezwungen, mehr Budget auszugeben. Das ist ziemlich nervig, aber allgemein sind Social Media Plattformen ein sehr wichtiges, powervolles und auch nützliches Tool für uns.

Wie ist der Name „Alice Francis“ entstanden?

Diese Frage lässt mich ein wenig schmunzeln, da es ja etwas Verwirrung um den Namen gibt. Alice Francis ist mein echter Name und anfänglich stand ich alleine im Vordergrund, somit hat jeder auch nur mich mit dem Namen identifiziert. Aber eigentlich sind wir eine Band, bestehend aus Goldielocks, der auch der Produzent ist und Chul-Min Yoo. Wir arbeiten nach wie vor gleich aber mittlerweile tauchen die Jungs auch immer mehr öffentlich neben mir auf, somit sind die Leute etwas verwirrt, ob das nun der Bandname oder mein Name ist. Es ist beides: Ich heiße so und die Band heißt auch so.

Dein Debütalbum „St. James Ballroom“ sowie das Original „Shoot Him Down“ sind bei der Universal Music Group erschienen, aber Du hast auch den Weg des Self-Publishings für Deine aktuellen Produktionen gewählt. Was hat dich dazu bewogen?

Wir glauben, dass der Markt sich stetig ändert. Die Hochburg des CD Verkaufes in den 90er z.B. kennen wir nur aus Erzählungen. Als wir ins ‚Business’ eingestiegen sind, war der Markt schon ähnlich wie auch jetzt, nämlich wenig CD Verkäufe, mehr Downloads aber auch viel Streaming. Es benötigt unserer Meinung nach keinen riesen Apparat, um das alles zu managen. Streaming und Download macht man per Knopfdruck, die Strukturen, die ein Major liefert sind nicht unbedingt mehr notwendig. Sie haben die Kontakte und das Monopol, aber daneben existiert auch eine florierende Underground-Szene, die sich selbst organisiert. Wir wollten da mitmachen. Das bringt viel Unabhängigkeit und Abenteuer mit sich, man ist freier in der Entscheidungswahl und zeitlich flexibler, alles geht schneller und persönlicher. Daher haben wir unser Label TÄEM TÄEM Recordings gegründet.

Hat man es als Frau schwerer in der von Männer dominierten Musikindustrie?

Ich habe diese Erfahrung nicht unbedingt gemacht. Wir arbeiten mit sehr vielen Frauen zusammen. Wir haben eine super Promoterin, eine top Agentin, super Anwältin und Managerin. Das stimmt schon, dass Musiker meist männlich sind, so auch die Platten Label Chefs, aber das wird sich auch immer mehr ändern, kann ich mir vorstellen. Ich arbeite sehr gerne mit den Damen zusammen, aber auch mit den Herren; die Symbiose aus beiden Komponenten ist das Beste. Dass ich es schwer habe, weil ich eine Frau bin, würde ich nicht unbedingt sagen, denn wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, bin ich schwer aufzuhalten, egal wer es versucht.

Electro Swing ist gerade en-vogue. Was interessiert die Menschen und v.a. junge Menschen an diesem Revival?

Electroswing ist eine Bewegung, die sich in einer stetigen Entwicklung befindet. Noch bevor er gehyped wurde, existierten schon sehr erfolgreiche Bands wie Parov Stelar oder Cravan Palace, mittlerweile taucht Electroswing auch in Werbungen und Radio auf, Mal mehr Mal weniger. Ich denke, dass die Leute sich für gute Musik interessieren und ob er en vogue ist oder nicht, sobald ein Song erscheint, der gut gemacht ist und die Leute mitreißt, interessieren sie sich dafür, auch wenn der Musikstil in dem Moment nicht hip ist. Mit der Vintage, Retro Szene ist das, denke ich anders, sie leben eine vergangene Ära, indem sie sich so kleiden, Retro Veranstaltungen besuchen, Oldtimer fahren usw. Das ist ein Lebensstil, ein Gefühl, ein Sich Abgrenzen, ein etwas Schönes Vergangenes nicht loslassen wollen. Das kann ich nachempfinden, der Stil der 20ger, 30ger Jahre war mit mehr Liebe zum Detail, die Häuser waren schöner, die Autos royaler, Dekorationen aufwendiger. Es ist schade, schöne Dinge aufzugeben nur weil ein anderer Stil momentan herrscht.

Du hast mit namhaften Künstlern wie z.B. Parov Stelar, einem der Protagonisten der Elektro Swing Szene, und Milk & Sugar zusammengearbeitet. Wie ist die Zusammenarbeit verlaufen? Sind neue Kooperationen schon eingeplant?

Wir haben Parov Stelar 2012 kennen gelernt und sind ihm sehr dankbar, dass er uns in die Szene eingeführt hat. Er selber hatte erst mal 10 Jahre sein Publikum erspielt, bevor er dann so einen Satz nach oben machte; das Ganze hat er für uns verkürzt und wir sind ihm sehr dankbar dafür. Er hat für uns einen Remix von Shoot Him Down gemacht, der ziemlich durch die Decke ging, zudem durften wir ihn bei einigen seiner Tour Dates als Vorband begleiten. Das war eine tolle Zeit; er hat ein riesiges Team, das aus sehr netten und auch lustigen Leuten besteht. Milk & Sugar haben wir in München kennen gelernt, auch sehr nette Menschen, sie haben dann zu der Parov Stelar EP unserer Single einen Remix beigesteuert und das ganze wurde dann über Etage Noir, Parovs Independent Label, released. Für dieses Jahr planen wir eine Kollaboration mit Féfé (Sían Supercrew).

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