Interview mit Autorin Sandy Mercier alias Jule Pieper

Sandy Mercier und Jule Pieper sind zwei sehr erfolgreiche Autorinnen und eine starke Frau. Sandy schreibt Thriller, dass einem der Atem stockt und unter ihrem Alter Ego Jule Pieper beglückt sie uns mit witzigen Ratgeberromanen. „Nebenbei“ coacht Sandy Jungautor*innen, hat einen eigenen Blog und lässt ihre Fans auf Instagram, Facebook und YouTube an ihrem Autorinnenleben teilhaben. Wir haben Sandy zu ihrem Autorinnen- und Coach-Dasein befragt und ihr dabei den ein oder anderen Tipp entlocken können.

Liebe Sandy, wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ein Burnout und mehrere Nahtoderlebnisse haben mich wach gerüttelt, dass ich endlich das tun sollte, was ich tief im Herzen immer wollte. Schreiben.

Du schreibst als Jule Pieper Motivationsromane. Was kann man sich darunter vorstellen?

Genauer genommen sind es Ratgeber-Romane, nur das klingt nicht so schön. Denn meine Bücher sind oft ein Ratgeber, der sich in einem lustigen Roman mit viel Selbstironie versteckt. Du kannst das Buch lesen und einfach lachen, den Kopf schütteln über die Protagonistin und mit deinem Leben weitermachen, wie bisher. Viele meiner Leser*innen hingegen sehen meiner Protagonistin zu, wie sie ihr Leben verändert und Schritt für Schritt verbessert. Automatisch beginnen sie, sich zu fragen, was sie wollen, was nicht und was sie tun könnten, um ihre Träume zu erreichen. Eine Nebenwirkung kann sein, dass Klamotten ausgemistet werden oder eben auch mal der toxische Ehemann.

Du schreibst nicht nur Motivationsromane, sondern auch Thriller als Sandy Mercier? Wie vertragen sich denn die beiden Genres?

Für mich ist der Genremix ein wertvoller Ausgleich. Bei den Thrillern verarbeite ich meine echten Emotionen, was nicht immer einfach ist. Denn ich durchlebe die Gefühle beim Schreiben nochmal. Danach brauch ich dann selbst erstmal wieder etwas Leichtes und meine ironische Seite möchte sich dann wieder austoben und meine Lieblingsthemen verarbeiten: Persönlichkeitsentwicklung, Mindset-Arbeit, glücklich werden.

Wie vertragen sich denn die beiden Genres? Gibt es für dich eine gemeinsame Komponente?

Obwohl die Genres nicht unterschiedlicher sein können, eint sie eine Sache: Es geht immer um Frauen, die am Boden waren und sich da rausgekämpft haben. Therapie sowie Mindset-Arbeit kommt immer irgendwie vor. Man kann also durchaus auch einen Thriller von mir lesen und Tipps finden, wie man zum Beispiel mit Panik-Attacken umgeht.

Warum hast du dich für ein offenes Pseudonym entschieden?

Mir wurde von Expert*innen geraten, dass ich Thriller und Motivations-Romane/ Ratgeber trennen sollte, um sie nicht zu verwirren. Deshalb entschied ich mich dafür, mit zwei Namen auf dem Buchmarkt anzutreten. Ich hatte bereits Erfahrungen mit einem geschlossenen Pseudonym gemacht, also mit einem, bei dem der/die Leser*in nie erfährt, dass ich es bin, die das Buch geschrieben hat und das fühlte sich furchtbar an – wie Verstecken. Wenn deine Identität niemals rauskommen darf, dann ist das natürlich sinnvoll, nur bei meinen Büchern darf jeder wissen, dass ich es bin, die sie schreibt.
Also habe ich mich für ein offenes Pseudonym entschieden, damit immer klar ist, mit wem die Leser*innen es zu tun haben. Ich finde Marketing so viel leichter, weil ich mich zeigen kann.

Du bist leidenschaftliche Selfpublisherin. Warum hast du dich letztendlich dafür entschieden?

Einer meiner wichtigsten Werte ist Freiheit. Als Selfpublisherin kann ich mir aussuchen, mit wem ich zusammenarbeite, was ich schreibe und wann ich ein Buch rausbringe. Außerdem kann ich direkt sehen, welche Marketingmaßnahme etwas gebracht hat und welche nicht und dabei viel lernen. Der damals wichtigste Grund war jedoch die Zeit. Ich wollte vom schreiben leben können und konnte es mir nicht erlauben, nur ein oder zwei Mal im Jahr Geld zu bekommen. Ich brauchte das monatlich und zwar sofort, weil meine Miete bezahlt werden wollte. Warten war also keine Option.

Wie hat sich das Ansehen der Selfpublisher*innen in den letzten Jahren geändert? Gerade auch in Bezug auf Buchhändler*innen?

Ich glaube da findet immer noch ein schöner Wandel statt. Von manchen Buchhändlern wird man noch schief angeguckt, andere stellen die Bücher als Empfehlung aus. Ich bin guter Dinge, dass das weiterhin immer besser wird.

Welcher ist dein Lieblings-Marketing-Kanal?

Instagram. Dort bin ich nah bei echten Menschen und habe dadurch auch noch sehr viel Spaß.

Du veröffentlichst deine eBooks über Amazon KDP und deine Printbücher über Nova MD. Warum hast du dich für diese beiden Anbieter entschieden?

Für mich sind das beides die einzigen richtigen Alternativen, Geld mit meinen Büchern zu verdienen. Amazon bietet sehr viele schöne Möglichkeiten für Autoren, ihre Bücher zu vermarkten. Und Nova MD steht im Buchhandel nicht nur für Selfpublisher*innen sowie das andere Distributoren tun, wodurch wir viel eher eine Chance bekommen. Denn wie schon gesagt, noch sind nicht alle Buchhändler davon überzeugt, dass Selfpublishing professionell sein kann.
Was ich auch toll finde: Ich kann mir selbst eine Druckerei suchen und habe dadurch auch viel geringere Kosten, als würde ich es bei anderen Distributoren machen. Und auch hier gibt es wieder tolle Möglichkeiten für Werbung.

Du bietest ein Autor*innencoaching an. Wie sieht eine Zusammenarbeit aus und an wen richtet sich das Angebot? Selfpublisher*innen oder auch Verlagsautor*innen?

Ich biete Einzelcoaching an und habe seit diesem Jahr das Programm: Schreib DEIN Buch deines Lebens. Hier geht es zehn Wochen intensiv ans Eingemachte. Ich helfe den Autor*innen, eine erfolgreiche Schriftsteller-Identität aufzubauen. Es ist quasi Persönlichkeitsentwicklung. Es geht ums Handwerk, um Schreibblockaden, um Marketing und außerdem um viel Mindset-Arbeit, denn ich bin der Meinung, damit steht und fällt der Erfolg.
Im Grunde ist es also egal, welchen Weg man geht. Im Programm gehe ich auch nochmal näher auf die Unterschiede ein und helfe bei der Entscheidungsfindung, denn für jeden ist ein anderer Weg geeignet. Da die meisten Marketing-Tools heutzutage auch für Verlagsautoren wichtig sind, kann jeder lernen, sich und seine Bücher besser zu vermarkten.

Hast du in der Arbeit mit deinen Coachees festgestellt, dass es typische Anfängerfehler gibt?

Oh ja. Ich habe sie ja selbst alle gemacht. Deswegen finde ich es so wichtig, mit Coaches zusammenzuarbeiten, weil die einen davor bewahren. Es ist wie eine Abkürzung zu nehmen. Ein großes Beispiel ist die Professionalität. Es wird immer wieder am Cover oder Lektorat gespart, teilweise wird es selbst gemacht oder von jemanden, der Grafik kann oder Deutschlehrer*in ist, und dann sind die Selfpublisher*innen traurig, wenn sich das Buch nicht verkauft.

Wie kann man dich für ein Coaching kontaktieren?

Einfach über Instagram oder über meine Website https://sandymercier.de/coaching oder du schreibst eine Mail an: sandy.mercier@schreibenumzuleben.de

 

Sandys und Jules Bücher findest beim Buchhändler deines Vertrauens sowie online bei Amazon, Thalia & Co.

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