Es sind die großen Gefühle und die kleinen Geschichten aus dem Leben, die Akjela uns in ihrer Muttersprache erzählt. Die Mundart zeigt sich hier im neuen Outfit, bereit in den Club zu gehen.
Wer ist Akjela?
Akjela ist der Name unseres Projektes, unsere musikalische Spielwiese. Der Ursprung der Band liegt ein paar Jahre zurück, als ich (Anji) nach über 5 Jahren in Deutschland zurück nach Österreich gezogen bin. Das Einleben und Wiederentdecken der eigenen Wurzeln und nicht zuletzt der Kindheitssprache (oberösterreichische Mundart) hat einen kreativen Schaffensprozess in Gang gesetzt, woraus eine Vielzahl an Songs und Layouts entstanden sind. Dabei spielte die Mundart eine entscheidende Rolle. Bei der Frage, was aus dem Material werden sollte, führte die Neugier und die Lust aus alt gewohnten Mustern aus zu steigen und mal nicht im konventionellen Bandkontext zu arbeiten zu der Idee, den Dialekt in ein elektronisches Gewand zu kleiden. Hierfür fanden wir den perfekten Partner, Freund & Produzenten in Niko Stössl (SlikNik). In dieser 3er Konstellation aus Alex, Niko & mir entstanden unsere beiden EPs „Lauf“ & „Bleib“.
Wie ist der Name „Akjela“ entstanden?
Tja, mit Bandnamen ist das ja so eine Sache, den schüttelt man meist nicht einfach so aus dem Ärmel. Es war uns wichtig, dass der Name keine bestimmte Sprache impliziert, weil wir den Dialekt als Kunstform verstehen, die nicht an eine Region oder ein Land gebunden ist. Darüber hinaus räumten wir uns auch von Anfang an die Freiheit ein uns nach Belieben anderer Sprachen bedienen zu können. Als unser Sohn Kolja bei einer Schulaufführung des Dschungelbuches die Rolle von AKELA, dem Oberhaupt des Wolfsrudels, welches Mowgli aufgenommen hat, spielen durfte, wurde ich hellhörig. AKELA stammt aus der indoarischen Sprache Hindi und bedeutet übersetzt „einsam“ – im Kontext des Dschungelbuches also „der einsame Wolf“. Gespickt mit meinem Lieblingsbuchstaben J fand sich der Name AKJELA, wohlklingend & doch kantig.
Das Video von „Steh Auf“ wurde von David Kleinl (v.a. bekannt als Videokünstler von Bilderbuch u.v.a., Anm. d. Red.) gedreht. Eine ziemlich aufwendige Produktion – genauso wie beim neuen Video „You“ und „Wüde Viecha“. Welche Relevanz schreibt ihr Videos als Marketing-Instrument zu?
Gute Frage – da spalten sich die Geister auch schon mal innerhalb der Band. Alex sieht es meist pragmatisch, sprich – als Mittel zum Zweck. Wenn es obendrein auch noch was her macht, dann wunderbar! Von sich aus würde er aber nicht so viel Aufwand für ein Video betreiben. Ich hingegen würde am liebsten jeden Song bebildern und zwar mit jenen, die schon beim Schreiben und Produzieren entstehen. Tja, mitgehangen – mitgefangen! Wir hatten bei unseren bisherigen Videos großes Glück so talentierte, hingebungsvolle & verrückte Leute für die Sache zu gewinnen – die Masterminds David Kleinl für „Steh auf“, Bernd Preiml für „Wüde Viecha“ und Jenny Gand für „You“. Wobei „You“ (der Song „Bleib“, Titeltrack unserer aktuellen EP) als Soundtrack für ein Fashion Video entstanden ist. Jedes Einzelne eine Herzensangelegenheit, die nur aufgrund einer Vision und dem unermüdlichen Idealismus einer Menge Leute realisiert werde konnte. Videos sind eine kostbare Ergänzung, eine hohe Kunst für sich! Dass es mittlerweile aber zu einer gewissen Selbstverständlichkeit geworden ist, Singles plus Videos am Start zu haben, sehen wir kritisch. Dieser Umstand stellt eine ordentliche Herausforderung dar, die auch mal zur Bürde werden kann. Sofern wir hier aber von einer „Regel“ sprechen, sei dran erinnert: Regeln sind da um sie zu brechen!
Welche Einnahmequelle ist für euch als Berufsmusiker am wichtigsten? Online-Verkäufe, CDs oder Live-Auftritte?
Live Auftritte stehen an vorderster Front. Neben der Einnahmequelle, ist ein Konzert der eigentliche Moment, da wo es passiert, wo dein kreatives Schaffen in direkte Resonanz mit Menschen geht: schon krass, wunderschön, schonungslos, erfüllend oder ernüchternd. Auf jeden Fall millionenfach besprochen und das nicht ohne Grund!
Was können wir als Nächstes von euch erwarten?
Wir befinden uns aktuell in einer Experimentierphase, die uns musikalisch und gefühlsmäßig immer mehr in Richtung unserer ursprünglichen Neigungen drängt. Gut möglich, dass der Ton rauer, sperriger & unverblümter wird We´ll see & you´ll hear! Danke