Interview mit Autor Lutz Kreutzer: „Beharrlichkeit ist das erste, was man braucht“

Lutz Kreutzer verwandelt seine beruflichen Reisen und die damit verbundenen Abenteuer gern in spannende Romane und Geschichten. Er berät eines der größen deutschen Medienhäuser, gibt Bände mit spannenden Kurzgeschichten bei einem Publikumsverlag heraus und veranstaltet den größten deutschen Kongress für unabhängige Autoren.

Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?

Es gibt so viel zu erzählen, worüber nur am Rande gesprochen wird. Ich schreibe, weil ich gar nicht anders kann. Die Geschichten sind in meinem Kopf. Meine abenteuerlichen Reisen als Forscher und Manager hebe ich immer zum Anlass genommen, komplexe Sachverhalte in spannende Literatur zu verwandeln. Für ihn steht fest: Spannend muss es sein. Skurril und geheimnisvoll kann es sein. Aber oberflächlich darf es niemals sein! Meine Thriller und Spannungsromane orientieren sich an wahren Begebenheiten. Wenn sowas den Leser interessiert, dann ist er bei mir richtig.

Sie schreiben Krimis, Thriller und Ratgeber. Welches Genre ist ihr liebstes?

Das kommt auf die Zeit an. Ich gehe in Buch immer nur dann an, wenn es passt. Wenn ich also etwas zu erzählen habe. Das gilt für Belletristik ebenso wie für Sachbücher.

Wenn Sie mit einem Roman beginnen, kennen Sie dann schon das Ende?

Also haargenau vielleicht nicht. Aber es ist in jedem Fall sinnvoll, einen Plot zu haben, zu wissen wie die Geschichte aufgebaut ist, und dazu gehört auch das Ende. Natürlich ändern sich Abläufe und Charaktere während des Scheibens noch. Aber die Grundidee ist von Beginn an klar, und auch über das Ende habe ich mir natürlich dann schon Gedanken gemacht.

Ihr wichtigster Tipp an Selfpublisher oder Jungautorinnen und -autoren?

Beharrlichkeit ist das erste, was man braucht, dann braucht man Kritikfähigkeit, und man braucht eine offene Haltung für Marketing. Das wichtigste aber ist ein gutes Buch. Ohne ein gutes Buch kommt man nicht weit.

Wie kann man sich als Autorin und Autor verbessern?

Viel gute Bücher lesen. Man muss Interesse haben für Dinge, die der Allgemeinbildung dienen, also Geschichte, Geografie, Politik. Aber auch Grundwissen zu den klassischen Naturwissenschaften sind in jedem Fall von Vorteil. Und sich klar machen, dass Schreiben wie ein Handwerk ist, das klar strukturiert ist und das man lernen kann. In jedem Fall empfehle ich eine Lesungstraining, denn bei Lesungen, da sind die meisten Autorinnen und Autoren ganz einfach schlecht aufgestellt. Ich empfehle hier die Online-Akademie des Self-Publishing-Day.

Können Sie ein Buch empfehlen, dass jeder Autor und jede Autorin gelesen haben soll?

Es gibt so viele. Ich empfehle gern Sol Steins „Über das Schreiben“, oder Wolf Schneiders „Deutsch für Kenner“, Elisabeth Georges „Wort für Wort“ und natürlich die „Stilfibel“ von Ludwig Reiners. Aber auch meine beiden Bücher „Platz 1 bei amazon“ und „Klare Charaktere“ möchte ich nicht verschweigen.

Gab es für Sie als Autor in den letzten zwei Jahren besondere Herausforderungen?

Das kann man wohl sagen. Alle Lesungen sind ausgefallen. Ich hatte allerdings genug zu tun, da ich ja die Kurzgeschichtenreihe „Schaurige Orte“ und „Die gruseligsten Orte“ herausgebe, wobei ich mit sehr erfolgreichen Bestsellerautoren zusammenarbeite. Von 2019 bis heute habe ich insgesamt sieben davon gemacht, erst kürzlich ist das Südtirol Buch erschienen („Schaurige Orte in Südtirol“).

Wie hat sich Ihrer Meinung nach die Buchlandschaft in den letzten Jahren geändert, wo gehts in der Zukunft hin?

Deutlich ist ja die Eroberung neuer Leserschaften durch das E-Book. Hier kommt natürlich das Self-Publishing ins Spiel, das ja zuerst von den Verlagen anfangs vor etwa 10 Jahren belächelt wurde (teilweise zurecht), dann wurde es offen bekämpft (weil es erfolgreich war), und mittlerweile suchen die Verlage in den Reihen der erfolgreichen Self-Publisher nach Autoren, die in die Verlage wechseln können. Es gibt auch immer mehr Autoren, die beides machen, klassische Verlagsbücher und Self-Publishing. Das wird für immer mehr Autoren zum Trend in der Zukunft werden. Das E-Book ist jedenfalls als Medium hinzugekommen, ebenso wie das Hörbuch. Am schönsten ist es daher für Autoren, wenn seine Werke als alle drei erscheinen, als gedrucktes, als elektronisches und als Hörbuch.

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