Matthias Matting, Autor, Journalist, Selfpublisher, Gründer der Selfpublisher Bibel

Interview mit Selfpublishing-Papst Matthias Matting

Matthias Matting ist der „Selfpublishing-Papst“ schlechthin. Warum? Er ist Gründer der Selfpublisherbibel, Bestseller-Autor und Selfpublisher, Journalist, ehemaliger Vorsitzender des Vorstands des Selfpublisher Verbands und nicht zuletzt diplomierter Physiker. Er hat bis heute mehr als 50 Bücher geschrieben und als Selfpublisher auf den Markt gebracht, ist Autor des offiziellen Amazon-Bestsellers 2011 und war Programmleiter für eBooks bei der Münchner Verlagsgruppe. Wir haben uns mit Matthias Matting zum Interview getroffen, um ihn über seine Tipps und Tricks rund ums Selfpublishing zu befragen:

Wann und warum hast du dich zum ersten Mal mit dem Thema „Selfpublishing“ auseinander gesetzt?

2011 startete Amazon sein»Kindle Direct Publishing« in Deutschland. Als Journalist musste ich diesen neuen Weg quasi dienstlich ausprobieren. Mein deutsches Kindle-Handbuch wurde zum Jahresbestseller, und ich bin
dabeigeblieben.

Welche Vorteile sprechen am meisten für das Selfpublishing?

Ich kann veröffentlichen, was, wann und wie ich will. Es gibt niemanden, der mir reinredet. Das ist wirklich befreiend.

Gibt es Bereiche beim Veröffentlichen in Eigenregie, bei dem du Autoren empfehlen würdest, externe Dienstleister zu beauftragen?

Ich muss als Selbst-Verleger wie ein Verleger agieren. Der hat ja auch seine Dienstleister für all das, was er nicht selbst kann. Bei mir sind das Lektorat und Covergrafik. Aber letztlich hat jeder Autor seine eigenen Stärken und Schwächen. Wer grafisches Talent hat, macht vielleicht das Cover selbst, lässt dafür aber bei der E-Book-Erstellung einen Profi ran.

Hast du Tipps für Selfpublishing-Autoren, die du gerne teilen möchtest – vor allem wenn es sich um deren erstes Buch handelt?

Wer mit dem Selfpublishing anfängt, braucht vor allem Geduld. Das erste Buch ist selten ein Bestseller. Aber schon beim ersten Werk sollte man anfangen, Kontakt mit den Lesern aufzubauen. Das beste Marketing-Hilfsmittel ist ein E-Mail-Newsletter.

Im Nachhinein betrachtet – gibt es Dinge, die du gerne vor dem Veröffentlichen in Eigenregie gewusst hättest?

Nein, es macht das Leben ja erst interessant, wenn man immer wieder Neues lernt.

Welches Werbemittel bzw. welchen Social Media-Kanal nutzt du am häufigsten und findest du am hilfreichsten?

Den Newsletter hatte ich ja schon erwähnt. Was genauso wichtig ist: Wenn ein Buch sich nicht so gut verkauft – versuchen Sie nicht monatelang, das zu ändern, sondern schreiben Sie lieber ein neues Buch. Geduld zahlt sich aus.

Wie schätzt du die Zukunft vom Selfpublishing in der Buchbranche ein?

In zehn Jahren werden wir nicht mehr vom Selfpublishing sprechen – weil es ein ganz normaler Weg geworden sein wird, sein Werk in den Buchhandel zu bringen.

Was wünscht du dir für die Zukunft der Buchbranche?

Mehr Offenheit auf der Seite des lokalen Buchhandels wäre toll. Ich kenne die Probleme, vor denen Händler stehen, aber ich glaube, dass Selfpublishing ein Teil der Lösung sein kann. Überlassen Sie diesen Weg nicht den ganz Großen!

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Doris Bender-Diebels
    12. Februar 2021 15:37

    Mein Debütroman ist leider erst während des Lockdowns im Dezember erschienen. Aber meine Lieblingsbuchhändlerin las es zwischen den Jahren und stellte es ins Regal »Lokale Autorinnen und Autoren«. Sie macht mir Hoffnung auf eine Lesung, wenn es mal wieder möglich ist. Da die Geschichte in Düsseldorf-Bilk spielt, schreibe ich jetzt dort mehrere Bücherläden an und hoffe ebenso auf Erfolg, ausgestellt zu werden.
    Ich fand einen guten Lektor und entschied mich fürs Selfpublishing. Darüber bin ich bis heute froh. Unter Druck kann ich nicht schreiben.

    Antworten
  • Man muss den Buchhandel nur anstupsen. Schreibe gerade im Zuge meines Releases den regionalen Buchhandel an und bekomme viel positives Feedback.

    Antworten

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